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Krieg unvermeidlich war, so htte man ihn von ihrer Seite . mit aller Anstrengung und rcksichtsloser Entschlossenheit sich-ren sollen. Vor Allem htte man eines tchtigen Feldherrn bedurft. Radetzky war im Jahre zuvor gestorben, aber noch waren der Feldzeugmeister He und der Feldmarschalllieute-nant Benedeck da, Feldherren von militrischem Talent und entschlossenem Character. Statt einem von ihnen den obersten Heeresbefehl zu bertragen, wurde Graf Franz Gyulai. ein st-reichisch gesinnter ungarischer Magnat an die Spitze der Trup-Pen gestellt, der nie im Kriege gedient hatte und ohne alle Einsicht und Erfahrung war. Anstatt mit berlegener Macht bis Turin vorzurcken und die franzsischen Corps einzeln aufzureiben, setzte sich Gyulai in der Lomelina, einer der fruchtbarsten Provinzen Piemonts, fest, bis dieselbe durch Regengsse berschwemmt und fast unwegsam geworden, lie die Sardinier sich um Alessandria sammeln und that Nichts, um ihre Vereinigung mit den Franzosen zu hindern. Napo-leon, der seine berhmtesten Generale, Canrobert, Macmahon, Niel, um sich hatte, erlie am 12. Mai einen Tagesbefehl an seine Soldaten, in dem er sie an die glorreichen Thaten ihrer Vter in Italien unter seinem groen Oheim erinnerte und ihnen hnliche Erfolge in Aussicht stellte. Er bernahm den Oberbefehl der die franzsisch-sardinische Armee und gab oft Proben seines strategischen Talentes. Dagegen blieb Gyulai's Oberbefehl im streichischen Heere ohne alle Bedeu-hing; die einzelnen Corpsfhrer blieben sich selbst berlassen und ein allgemeiner Kriegsplan war nicht entworfen. Um sich der die Stellung der Feinde klar zu werden, ordnete Gyulai eine groe Recognoscirung an, die zwischen Franzosen und Oestreichern zu dem Gefecht von Montebello fhrte (20. Mai), wo letztere nach hartnckigem Widerstande zum Rckzug ge-zwungen wurden. Wbrend der streichische Obergeneral, in vlliger Unkunde der die feindlichen Bewegungen, sich gnz-lich unthtig verhielt, fiel Garibaldi mit seinen Alpenjgern in die Lombardei ein, besetzte Como und bedrohte Mailand, wich aber vor der Uebermacht der Oestreicher zurck. Als Napoleon mit seiner Armee gegen Mailand vorrckte, mute sich Gyulai mit seinem ganzen Heere bei Pavia auf das linke Ufer des Tessin zurckziehen (1. Juni). Nachdem er
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363
als die ganze feindliche Armee, 18,000 Mann mit 56 Geschtzen, heranrckte, wieder zurckziehen. Als nun am 28. Manteuffel von Norden her gegen Langensalza heranzog, wurde am 29. eine Kapitulation geschlossen, nach welcher die hannoverschen Truppen entwaffnet und in ihre Heimath entlassen wurden, der König die Befugni erhielt, seinen Aufenthalt nach Be-lieben auerhalb seines von den Preußen besetzten Landes zu nehmen.
Sachsen war zuerst von Norden her durch General Her-Warth von Bittenfeld besetzt, vor dem sich das schsische Heer nach Bhmen zurckzog, wohin auch König Johann seine Zu-flucht nahm. Am 18. Juni hielt der preuische General sei-nen Einzug in Dresden, während die sogenannte erste Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl von der Lausitz aus in das stliche Sachsen einrckte. An demselben Tage (23. Juni) berschritten beide Armeen die bhmischen Grenzen. In wenigen Tagen war das ganze Knigreich Sachsen mit Ausnahme der Festung Knigstein in den Hnden der Preußen.
Die kurhessischen Truppen (5000 Mann) hatten sich der Fulda zurckgezogen und vereinigten sich spter mit dem Bundesheer. General von Beyer besetzte Hessen und erklrte in einer Proclamation vom 21. Juni die Gewalt des Kur-srsten fr aufgehoben. Dieser, der in seiner Residenz Wilhelmshhe geblieben, ward als kriegsgefangen nach Stettin gebracht, der Kriegsminister von Meyerfeldt, der das Versprechen verweigerte, während des Kriegs nichts Feindseliges gegen Preußen zu unternehmen, nach Minden abgefhrt (Juni).
Mit berraschender Schnelligkeit hatten die Preußen ganz Norddeutschland erobert, aber die Entscheidung lag in Bhmen. Die Oestreicher hatten auffallender Weise Nichts gethan, um den Preußen in der so wichtigen Besetzung Sachsens zuvor-zukommen^ vielmehr hatte sich das schsische Heer, etwa 30,000 Mann stark, nach Bhmen gezogen, und mit dem streichischen Heere vereinigt. Dieses bestand nach seiner Vereinigung mit den Sachsen aus 280,000 Mann mit fast 800 Geschtzen und zerfiel in sieben Armee-Corps, welche von den Erzherzogen Ernst und Leopold, den Grafen Clam-Gallas, Thun, Festetics und den Feldmarschall-Lieutenants von Ramming und von
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reiste sie iaug. 1866) der Mirarmar nach Rom, Pius Ix. konnte ihr nur Trost, keine Hlfe spenden. Ihre Gesundheit brach unter dem Sturm der Bedrngnisse: sie verfiel in Irr-sinn und trat voiy politischen Schauplatz ab.
Napoleon, von der Union gedrngt, gab Befehl, zur Ein-schiffung der franzsischen Truppen. Im Februar 1867 verlieen sie unter dem Jubel der Bevlkerung die Hauptstadt Mexico und wurden im Mrz in Veracruz eingeschifft. Maxi-milian, auf den die Mchricht von der Geisteskrankheit seiner Gemahlin einen erschtternden Eindruck gemacht, und dessen Gesundheit durch Sorgen und Mhen geschwcht war, neigte sich im Gefhl seiner Verlassenheit dem Gedanken an Thron-entsagung zu, aber eine von ihm nach Orizaba berufene Ver sammlung seiner Minister und Staatsrthe sprach sich fr Aufrechthaltung des' Kaiserreichs aus und stellte die Ansicht auf, da, weyn Maximilian I. an das Land appellire, eine groe Majoritt sich zu seinen Gunsten erklären wrde. So blieb er denn und begab sich am 19. Februar 1867 nach Queretaro, wo er von den Republikanern belagert wurde. Fr den 15. Mai war ein allgemeiner Angriff auf die Be-lagerungsarmee vorbereitet, aber der kaiserlich mexicanische Oberst Lopez, schon lngst in geheimer Verbindung mit dem republikanischen Hauptquartier, schritt jetzt zu offenem Ver-rathe, indem er bei nchtlichem Dunkel eine Abtheilung des feindlichen Heeres in die Stadt einlie, die den Platz um-ringle, auf dem sich der Kaiser befand. Maximilian bergab dem General Escobedo seinen Degen; mit seiner Gefangen-nehmung lieen die Seinen von allem Widerstande ab.
Das Kriegsgericht verurtheilte Maximilian und seine mit-gefangenen Generale Miramon und Mejia zum Tode durch Erschieung (14. Juni). Alle Grnde der Humanitt und ' der Politik, die Vollziehung des Urtheils zu hindern, waren vergeblich*). Am 19. Juni traten Maximilian und
*) Die Verwendungen des preuischen Ministerresidenten von Mag-nus, fogar die des nordamerikanischen Gesandten Lewis Campbel und Garibaldis, welche letztere gewi keine Vorliebe fr Monarchie hegen, waren erfolglos bei Juarez, der ohne alle Gromuth und ohne alles menschliche Gefhl handelte.
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Extrahierte Ortsnamen: Rom Veracruz Orizaba Queretaro
285 -
schauplatz. Die Russen gingen ohne Rcksicht auf das den Cabinetten von Oestreich und Preußen gegebene Versprechen der die Donau; aber Silistria wurde von Mussa Pascha und dem preuischen Artillerieoffiziere Grach so tapfer ver-theidigt, da Paskewitsch, der selbst einen Streifschu erhielt, die Belagerung aufhob (21. Juni) und sich der die Donau zurckzog. Auch die Hoffnung, welche Kaiser Nicolaus in eine allgemeine Erhebung der Christen gegen den Sultan gesetzt hatte, schlug fehl. Die Serben wurden durch die Nhe Oestreichs, die Bosnier und Bulgaren durch trkische Streit-krfte im Zaum gehalten und hegten berhaupt, so sehr sie die Trken haten, kein Verlangen nach russischer Herrschaft. Nur im Knigreich Griechenland entstand eine gewaltige Auf-regung; das griechische Nationalgefhl und der alte Trkenha uerten sich in strmischen Bewegungen: man nhrte sogar den Gedanken an eine Herstellung des byzantinischen Reichs. Aber ein franzsisches Geschwader landete im Pirus und nthigte die griechische Regierung, mit Hlfe der Franzosen die eigenen Unterthanen im Zaum zu halten. So blieb es nur bei den Rubereien, welche die Klephten noch eine Zeit lang gegen Griechen wie Trken ausbten.
Die Westmchte beschlossen nach ihrer Kriegserklrung der Trkei mit einer ansehnlichen Landmacht zu Hlfe zu kommen. Lord Raglan, der als Wellingtons Adjutant bei Waterloo einen Arm verloren, erhielt den Oberbefehl der 20,000 Mann, die spter bedeutend verstrkt wurden. Der Marschall St. Arnaud, seit seiner Mitwirkung beim Staats-streich vom 2. December bei Napoleon in hoher Gunst stehend, trat an die Spitze von 4050,000 Mann, die meist in Algerien gedient und sich an Abhrtung und Ertragung von Beschwerden gewhnt hatten. Auch Prinz Napoleon, ein Vetter des Kaisers, und der Herzog von Cambridge schlssen sich dem Heere an. Whrend der Transport der Truppen vor sich ging, bombardirten die Flotten Odessa, ohne jedoch viel schaden zu wollen, da in dieser Handelsstadt auch viel englische Gter lagen.
Da sich das streichische Cabinet durch den der gegebenen Zusage zuwiderlaufenden Uebergang der Russen der die Donau verletzt fhlte, so ging es mit Preußen ein Schutz-
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Mussa_Pascha Nicolaus Napoleon Napoleon
399 -
unter dem preuischen General von Werder. Zum General-gouberneur der Rheinprobinz wurde General Herwarth von Bittenfeld, zum Generalgouberneur in den Kstenprobinzen General Vogel von Falckenstein ernannt.
Die franzsische Armee war Anfangs in 9 Armeecorps getheilt, und zwar unter dem Oberbefehl Napoleons Iii. unter folgenden Generalen: I. Corps; Marschall Mac Mahon, Herzog von Magenta; Ii. General Frossard; Iii. Marschall Bazaine; Iv. General Ladmirault; V. General de Failly; Vi. Marschall Sanrobert; Vii. General Douai; Kaisergarde: General Bombaki. Die Armee von Paris commandirte Marschall Baraguay d'hilliers, und ein bei Lyon zusammengezogenes Armeecorps der General de Montauban (Palikao), der aber bald Kriegsminister wurde. Als General-Major (Chef des Generalstabs) leitete das Ganze der zu solcher Stellung wenig * befhigte Marschall Le Boeuf, den die Franzosen mit eitlem Stolz den Mottle ihrer Armee nannten.
3. Beginn des Krieges. Gefecht bei Saarbrcken.
Obgleich die franzsische Regierung den Krieg lange borher im Sinne getragen hatte, so waren dennoch ihre Rstungen noch nicht so weit borgeschritten, als es die eilige Kriegserklrung htte erwarten lassen. Gleichwohl waren die Rheinlande bei einiger Schnelligkeit der feindlichen Be-wegungen einer Jnbasion preisgegeben, da die ganze Rhein-linie entlang, in Rheinpreuen, Hessen, in der Pfalz und Baden, nur schwache Besatzungen lagen, und die Festungen nicht armirt waren. Eine Masse von mehr als 100,000 Mann bedrohte das deutsche Gebiet auf dem linken Rheinufer, während die norddeutschen Bataillone noch in ihren Garnisonen standen. Man zog es preuischer Seits bor, die Streitkrfte erst in ordnungsmiger Weise zum Krieg borzubereiten, und berlie den schwachen, in ihren Garnisonen belassenen Be-satzungen die Aufgabe, den deutschen Boden nach Krften einigermaen zu schtzen. Smmtliche deutsche Truppen
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362 -
Xxvi.
Der Krieg im Jabre 186(5. Grndung des norddeutschen Bundes. Preuens Hegemonie in Deutschland.
Nachdem sich der Kampf, der zur Befreiung der Elb-herzogthmer unternommen war, in einen Kampf um die Hegemonie in Deutschland verwandelt hatte, mit dem sich auch noch die italienische Frage verband, handelte Preußen mit der ihm eigenen Schnelligkeit und Energie.
Auf dem nrdlichen Kriegsschauplatze leisteten nur die hannoverschen Truppen Widerstand. Hier berschritt Man-teuffei von Holstein und Lauenburg aus die Elbe, besetzte Harburg (16. Juni) und nahm durch Kapitulation die Elb-festung Stade, wo ein ansehnliches Kriegsmaterial 15 gezogene Kanonen und 14,000 neue Gewehre in die Hnde der Preußen fiel. Darauf folgte die Besetzung der Hauptstadt (17. Juni), welche der König verlassen hatte, um zu seinem im Sden des Landes, bei Gttingen, versammelten Heere zu flchten. Von hier gedachte sich derselbe nach Baiern durch-zuschlagen. Da aber zugleich General Vogel von Falckenstein von Minden her in Hannover einrckend, in Verbindung mit Manteuffels Truppen das ganze Knigreich besetzte, und Ge-neral Beyer inzwischen auch in Kurhessen eingerckt war, so nahm die hannoversche Armee ihre Richtung nach Sdosten durch das preuische Eichsfeld, um der Heiligenstadt', Mhl-hausen und Langensalza nach Gotha hin den Durchbruch durch die preuischen Truppen zu den Baiern zu erzielen, die sich bei Koburg und Eisenach gesammelt hatten. Whrend Man-teuffei nachrckte, versuchte König Georg V. mehrtgige Unterhandlungen , die aber bei der Hartnckigkeit, mit der er die frher gebotenen Zugestndnisse auch jetzt noch zurckwies, ohne Erfolg blieben. Da erhielt die Avantgarde der Man-teuffelschen Division unter General Flie den Befehl zum Angriff der Hannoveraner, die sich bei Langensalza aufgestellt hatten. Die Preußen, 6000 Mann stark, erstrmten am 27. Juni die Hhen bei dieser Stadt, muten sich aber Mittags,
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Extrahierte Personennamen: Georg_V.
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Holstein Lauenburg Harburg Stade Baiern Hannover Kurhessen Langensalza Gotha Langensalza
371
zugehende nationale Verbindung mit dem norddeutschen Bunde." Am 30. August kam zu Prag der Definitivfriede zu Stande.
Auch der Krieg im Sdwesten )lands nahm durch geschickte Fhrung, Schnelligkeit und Khnheit einen fr Preußen glcklichen Ausgang. Aus den Corps, welche Sachsen, Hannover und Kurhessen besetzt hatten, wurde die sogenannte Mainarmee gebildet und unter den Befehl des Generals Vogel von Falckenstein gestellt. Sie zhlte im Ganzen 53,000 Mann mit 96 Geschtzen. Die baierische Armee unter dem Prinzen Karl mochte ihrem wirklichen Bestnde nach etwa 50,00 ) Mann mit 136 Geschtzen stark sein; die Bundestruppen unter dem Prinzen Alexander von Hessen betrugen gleichfalls gegen 50,000 Mann mit der 140 Geschtzen. Es standen also der preuischen Armee zwei feindliche Armeen, jede einzelne von fast gleicher Strke, und mit weit berlegener Artillerie gegenber, aber bei den Baiern und Bundestruppen fehlte alle Planmigkeit und Einheit des Handelns. Die preuische Armee erfllte ihre Aufgabe nicht weniger durch glckliches Manveriren, als durch sieg-reiche Gefechte.
Indem die Mainarmee von Eisenach nach Frankfurt zu rckte, schlug die Division Gben die Baiern bei Dermbach und Rodorf (4. Juli), und Falckenstein besetzte nach einem Zusammensto mit baierischer Cavallerie bei Hnfeld (5. Juli) am 7. Juli Fulda. Am 10. kam es beim Uebergang der die frnkische Saale an fnf Punkten zu Gefechten, am hart-nckigsten bei Kissingen und Hammelburg, worauf sich die Baiern auf das linke Mainufer zurckzogen. Als der Prinz von Hessen den Mainbergang decken wollte, siegten die Preußen am 13. Juli bei Laufach, am 14. bei Aschaffenburg der die unter General Neipperg vereinigten Oestreicher, Kurhessen ifrid Prmstadter. Am 16. Juli Abends zog Falckenstein'^n "dte alte Reichs- Und Bundesstadt Frankfurt ein, der wegen ihrer frher kundgegebenen preuenfeindlichen Gesinnung eine harte, spter ermigte Kontribution auferlegt ward. Der Bundestag hatte bereits die Bundeskasse in
24*
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Extrahierte Personennamen: August Karl Karl Alexander_von_Hessen Alexander Neipperg
Sicherheit gebracht und seinen Sitz nach Augsburg verlegt. Von Frankfurt aus wurde auch Nassau und Oberhessen besetzt. Da Falckenstein als Gouverneur von Bhmen abberufen war, leitete Manteuffel den weiteren Feldzug. Nachdem sich die Mainarmee durchs die- oldenburg-Hauseatische Brigade und durch neugebildete preuische Bataillone auf 66,000 Mann verstrkt hatte, von denen 6000 Mann zur Besetzung Frank-furts zurckblieben, folgte wieder eine Reihe siegreicher Gefechte fr die Preußen. Am 23. Juli wurden die Badenser bei Hundheim, am 24. die Oestreicher, Wrtemberger, Hessen-Darmstdter und Nassauer bei Tauberbischofsheim geschlagen. Am 25. Juli warf die Division Beyer bei Helmstadt die Baiern zurck, während die Division Gben die Bundestruppen bei Gerchheim angriff und gegen Wrzburg zurckdrngte. Am 26. wurden die Baiern nochmals bei Robrunn geschlagen. Schon rckten die Preußen auf Wrzburg zu, als der Abschlu des Waffenstillstandes eintraf (2. August). So war denn auch der Feldzug in Sddeutschland eine ununterbrochene Kette von Siegen gewesen, und Manteuffel konnte von Wrzburg aus verknden, da nach zwanzig siegreichen Gefechten das sdwestliche Deutschland unterworfen sei. Kurz vorher war der Groherzog von Mecklenburg-Schwerin der Baireuth bis Nrnberg vorgegangen, wohin auch die Braunschweiger folgten.
Die sddeutschen Staaten waren den preuischen Waffen eben so entschieden, wie die Oestreicher in Bhmen unterlegen. Da das streichische Cabinet auer Stande war, sich bei den Unterhandlungen in Nicolsburg seiner sddeutschen Bundesgenossen anzunehmen, so suchten dieselben, einer nach dem andern, bei Preußen den Frieden nach und erlangten ihn gegen Erstattung der Kriegskosten. Am 13. August schlo Wrtemberg, am 17. August Baden und am 22. August Baiern einen Frieden mit Preußen auf Grundlage des Nicolsburger Friedens. Mit diesen Friedensschlssen waren gleichzeitig Schutz- und Trutzbndnisse mit Preußen verknpft, die erst im Mrz 1867 verffentlicht wurden. Baiern trat zwei kleine Bezirke, Orb und Gersfeld, an Preußen ab. Der Friede mit Darmstadt verzgerte sich bis zum 3. September 1866; dasselbe trat Hessen-Homburg und einige Theile Ober-
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unter Beauregard nach den Schlachten um Richmond am 31. Mai und 1. Juni zurckweichen, aber vom 26. Juni bis zum 2. Juli kam es in der Umgegend von Richmond zu neuen siebentgigen Kmpfen, in denen M'clellan geschlagen wurde und sich mit der Bundesarmee der den Rappahannock zurck-ziehen mute. Die siegreichen Confderirten bedrohten schon die Hauptstadt Washington, als M'clellan wieder vorrckte und bei Antietam (16. Sept. 1862) einen Sieg errang, der den Unirten 14,000 Mann kostete, die Confderirten aber mit einem Verluste von 12,000 Mann zum Rckzug der den Potomac nthigte. Gleichwohl herrschte im Norden ein solche Erbitterung der M'clellans Kriegsfhrung, der man Zau-dem und Schwanken vorwarf, da Lincoln ihm den Oberbefehl entzog und General Burnside zu seinem Nachfolger ernannte (Nov.). Dieser ging der den Rappahannock vor, aber sein Angriff auf die von General Lee besetzten Hhen von Fredericksburg fhrte hier am 13. December eine Schlacht herbei, in der er mit einem Verlust von 13,000 Mann geschlagen und zum Rckzug gezwungen ward. Whrend auf keinem der Kriegsschaupltze im Jahr 1862 eine eigentliche Entscheidung herbeigefhrt wurde und die Wiederherstellung der Union in Frage stand, gelang es dem Norden, fast den ganzen Lauf des Mississippi in seine Gewalt zu bringen. Am 26. April fiel Neworleans in seine Hnde, nachdem die vor der Stadt in der Mississippi-Mndung legenden Forts Philipp und Jackson sechs Tage lang bombardirt waren.
Schon im September 1862 hatte Prsident Lincoln den Confderirten in einer Proclamation angekndigt, da er ihnen eine neue hunderttgige Frist zur Rckkehr in die Union bewillige, aber auch, wenn dieselbe unbenutzt bleibe, am 1. Januar 1863 die Befreiung smmtlicher in den feindlichen Staaten befindlichen Sclaven aussprechen werde. Am Neu-jahrstage 1863 erfllte Lincoln seine Drohung. Allmhlich schlug die ffentliche Meinung immer mehr zu Gunsten der Sclaven - Emancipation um, und am 1. Januar 1865 war bereits der Umschwung ein so vollstndiger, da Lincoln dem Congre einen Gesetzentwurf zu vlliger Abschaffung der Sclaverei im ganzen Gebiete der Union vorlegen konnte.
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Jackson
Extrahierte Ortsnamen: Richmond Richmond Washington Lincoln
406
den Franzosen und Hollndern ihre letzten Besitzungen in Ost-unb Westinbien genommen und sich so furchtbar gemacht, da kein franzsisches Schiff es wagen durfte, den Hafen zu ver-lassen. Um sich zu rchen und Englanbs Handel zu zerstren, verschlo Napoleon den englischen Schiffen alle Seehfen von Europa. Die Fürsten muten in ihren Lndern alle eng-tischen Waren aufsuchen und verbrennen lassen. Dieses Ver-fahren nannte man das Kontinentalsystem, und auch Rußland war ihm beigetreten. Der Kaiser Alexander sah jedoch bald ein, welchen betrchtlichen Schaden er durch die Handelssperre gegen England seinen Unterthanen zufge, und lie Milderung eintreten. Dies verdro Napoleon, aber auch Alexander war durch die Vertreibung des Herzogs von Oldenburg, den der franzsische Kaiser seines Landes beraubt hatte, gereizt. Darum richtete Napoleon jetzt sein ganzes Augenmerk darauf, die Macht Rulands zu demti-gen, und behandelte deshalb sogar den Krieg in Spanien als Nebensache, obschon in diesem Lande der englische Feld-Herr Wellington aufgetreten war, der die Franzosen end-lich aus Spanien vertrieb (1812 und 1813).
Zu dem Zuge gegen Rußland machte Napoleon die ge-waltigsten Anstrengungen. Untersttzt von den Streitkrften Deutschlands, Italiens und Polens, im Bunde mit Ostreich und Preußen, die ihm gleichfalls Truppen stellten, brach er mit einem Heere, das der 600 000 Mann und 1200 Kanonen zhlte, gegen Rußland auf und glaubte sich stark genug, den russischen Kaiser in seinem eigenen Lande zu demtigen. Am 24. und 25. Juni 1812 ging er der den Niemen, den Grenzflu Rulands. Whrend der uere linke Flgel, meist^Preußen und Polen, unter Macbonald das Gestabe der Ostsee berhrte, und die ftreicher unter Schwarzenberg die russische Sdarmee beschftigen sollten, fhrte Napoleon selbst die Hauptmasse seines Heeres gerade auf Moskau zu. Nirgends vermochten die russischen Heere dem unaufhaltsam Vorbringenben Feinde Wiberstand zu leisten, sie zogen sich fechtenb in das Innere ihres Reiches zurck; die Franzosen folgten durch verwstete de Gegenden, und nach den blutigen schlachten bei ^molensk (am Dnjepr) und an der Mos-kwa (bei Borodino) zog Napoleon am 14. September 1812 in die alte prchtige Zarenstadt, in Moskau ein.
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